Licht & Gesundheit

Licht ist nicht nur Energie, sondern schafft auch Emotionen und beeinflusst unsere Gesundheit. Durch Licht und Schatten entstehen Dreidimensinalität und Räumlichkeit. Licht verbindet, ist dynamisch, belebend, harmonisch, magisch, geheimnissvoll oder auch beruhigend.

Wir verbringen durchschnittlich 80% unserer Lebenszeit in Innenräumen. Somit bestimmt künstliches Licht unseren Alltag und hat erhebliche Auswirkungen auf unser Wohlbefinden.

 

Blank white canvas on the wood floor with modern lamp. 3d renderingWir nehmen Licht über die Haut und über das Auge auf. Erst im Jahr 2002 entdeckten Wissenschaftler in den Ganglienzellen unseres Auges neben Zapfen und Stäbchen einen dritten Rezeptor. Dieser Rezeptor erzeugt kein Bild im Gehirn, sondern löst Stoffwechsel- und Hormonreaktionen aus. Mit der Dämmerung schüttet die Zirbeldrüse Melatonin aus. Der Mensch fühlt sich schläfrig. Wenn aber Licht, insbesondere mit hohem Blauanteil, auf den Rezeptor trifft, dann regt dieser die Ausschüttung von Glücks- bzw. Stresshormonen an. Serotonin und Cortisol senken den Melatoninspiegel und bringen den Körper auf Touren. Diesen Kreislauf nennen Biologen und Mediziner den circadianen Rhythmus. Wird er gestört, bringt das den Hormonhaushalt durcheinander. Studien belegen: „Patienten, die mehr Sonnenlicht erhalten, erfahren weniger Stress und benötigen geringere Mengen an Medikation“ – künstliches Licht kann ähnliche Effekte erzeugen. Aufmerksamkeit und Konzentration lassen sich mit gezieltem Einsatz des richtigen Lichts positiv beeinflussen, wie eine Schulstudie der Uniklinik Hamburg beweist.

 

Was macht also ein behagliches und gesundes, künstliches Licht aus?


Working on a computer.Farbtemperatur
Die Lichtfarbe (Farbtemperatur, Angabe in Kelvin) des Leuchtmittels sollte idealerweise nach Einsatz bzw. Zweck ausgewählt werden:
Eine hohe Farbtemperatur (ca. 5700 K) entspricht dem Sonnenlicht mit hohem Blauanteil während des Tages, ideal für Arbeiten tagsüber in nicht ausreichend mit Sonnenlicht versorgten Räumen. Eine niedrige Farbtemperatur (ca. 2700 K) entspricht dem Farbton eines Sonnenuntergangs. Hier dominiert der warme Rotanteil, was für Wohn- und Schlafräume sehr zu empfehlen ist.

Gerade in der dunklen Herbst- und Winterzeit, in der weniger Außenaktivitäten möglich sind bzw. das Tageslicht eine andere Qualität hat wie im Sommer, ist angenehmes biowirksames Licht in der Wohnung wichtig. Mit dem Wort „Farbtemperatur“ sind nicht die bunten Farben gemeint, sondern wirklich die Anmutung des Lichts. Je höhe die Kelvin-Zahl ist, desto näher kommt die Lichtqualität an das Tageslicht heran.

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Vollspektrum
Sonnenlicht, Glühl- und Halogenlampen sowie hochwertige LED-Leuchtmittel verfügen über ein kontinuirliches Spektrum mit allen Regenbogenfarben. Das sichtbare Licht von Energiesparlampen und minderwertige LED-Leuchtmittel setzt sich nur aus wenigen Einzelfarben zusammen.
Der Farbwiedergabewert (CRI oder Ra) ist einheitslos und beträgt maximal 100 (Sonnenlicht, Glühbirnen). Achten Sie darauf, dass der CRI-Wert möglichst bei 90 oder höher liegt!

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Flimmeranteil
Die bisher im Handel erhältlichen Leuchtmittel weisen einen mehr oder weniger hohen Flimmeranteil auf. Das Lichtflimmern kann vom Auge aufgrund seiner Trägheit nicht bewusst wahrgenommen werden. Dieses unsichtbare Stroboskop stellt laut Aussagen von Medizinern mit zunehmender Intensität einen zusätzlichen Stressfaktor für den menschlichen Organismus dar. Nicht nur empfindliche Menschen reagieren darauf mit schnellerer Ermüdung, Kopfschmerzen und ähnlichen Symptomen. Im Extremfall können sogar epileptische Anfälle auftreten. Je geringer der Flimmeranteil des Leuchtmittels, desto geringer die negativen Auswirkungen auf das Wohlbefinden und die Gesundheit der Menschen.
Die Schwankungen im LED-Bereich sind enorm. Speziell entwickelte LED-Leuchtmittel sind mittlerweile in der Lage, gleichmäßiges, maximal flimmerreduziertes Licht wiederzugeben.

 

Progress of lighting with candle, tungsten, fluorescent and LEDSchadstoffe
Im Vorteil sind hier Glüh- und Halogenbirnen, sowie LED-Leuchtmittel. Systembedingt schneiden v.a. Energiesparlampen und Leuchtstoffröhren hier äußerst schlecht ab. Neben der möglichen Abgabe leichtflüchtiger Schadstoffe im Betrieb, enthalten Energiesparlampen eine durchschnittliche Menge von 2,5 Milligramm Quecksilber. Es handelt sich bei diesem Schwermetall um ein Nervengift und hat im Haushalt eigentlich nichts zu suchen. Beim normalen Gebrauch und regulärer Entsorgung der Birnen besteht für den Verbraucher zwar keine direkte Gefahr. Dennoch kann es immer vorkommen, dass die Lampe zerbricht. Sollte dies geschehen, empfiehlt das Umweltbundesamt dass alle Personen den Raum für 15 Minunten verlassen, querlüften und Heizung abdrehen. Sollten Sie Energiesparlampen haben, entsorgen sie diese bitte im Sondermüll.

 

Herzlichen Dank für Ihr Interesse,

Stefanie Jörgens